Das Glück umarmen…
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{WERBUNG} Eines meiner neuen Lieblingsbücher dieses Sommers heißt Das Glück umarmen von Nicole Walter. Ein Achtsamkeitsroman. Mit der Achtsamkeit ist das ja immer so eine Sache. Im Daily Business droht sie einem doch gelegentlich abhanden zu kommen. Und so hilft es mir immer sehr, wieder ein wenig darauf gestupst zu werden, dass jeder achtsam auf die Achtsamkeit zu achten hat. Das Glück umarmen vereint verschiedene Themen, die Liebe spielt eine Hauptrolle, na klar! Das Flüchtlingsthema wird angeschnitten, das Thema Demenz wird ein wenig beleuchtet und Trauer und Loslassen spielen eine nicht ganz unwichtige Rolle.
Wie wundervoll es ist, den kleinen Momenten Aufmerksamkeit zu schenken und wie glücklich sie uns machen können, erleben wir immer wieder, wenn wir das Glück haben, sie in unser kleines KopfErinnerungstagebuch eintragen zu dürfen. Und ich muss sagen, ich hatte diesen Sommer so einige Ach wie schön– Momente, auf´s Fahrrad schwingen, an den See fahren, einen anstrengenden Arbeitstag mit einem wundervollen Lieblingsmenschen ausklingen lassen, das hat doch was. Da macht die Arbeit am nächsten Tag wieder richtig Spaß.
Momente sammeln und das Glück annehmen und nicht zu sehr zu verkomplizieren. Sich und seinen Zielen und Wünschen zu vertrauen, negative Erfahrungen an sich heranlassen und zu verarbeiten, das sind so einige Themen, die dieser Roman anspricht und bewußt macht. Die Sache mit dem Teppich, kennen wir ja alle, und wenn man zu viel darunter kehrt und der Haufen an verdrängten Erlebnissen zu groß wird, kommt er umso heftiger wieder an´s Tageslicht.
Die Charaktere sind unterschiedlich, zu den 3 auf dem Klappentext erwähnten gehört noch Kio, ein unbegleiteter, nigerianischer Flüchtling ohne Status. Marceline, Kio und Johanna sind ein eingespieltes Team, Leon bringt mit seinem unvorhergesehenem Hereinplatzen so einiges in Fahrt und durcheinander.
Die Flüchtinsproblematik wird bemüht angesprochen, Integrationskonflikte angeleuchtet. Nicht ganz einfache familiäre Beziehungen, besonders die Tochter-Mutter-Beziehungen werden kurz erwähnt und das Thema der Demenz findet ebenso Raum. Jedes Thema für sich könnte einige Seiten füllen und kann somit sicherlich in keinster Weise einen Vollständigkeitsanspruch erfüllen. Doch die ambitionierte Autorin regt zum Nachdenken an und spricht ihr wichtig erscheinende Punkte an. So zeigt sie uns, dass die Demenz jede noch so selbstständige, eigenständige Persönlichkeit treffen kann und welch schwierige Situation diese Krankheit für alle liebenden Beteiligten und die Betroffene selbst darstellt. Doch das Never give it up-Feeling in den Nebensätzen ermutigt, das Beste aus jeder Situation zu machen. Sich bewusst zu überlegen, was zu tuen ist. Im Moment zu sein, sich nicht von Ängstlichkeit und Resignation leiten zu lassen. An sich und seine Ziele zu glauben, sich selbst zu hinterfragen und den eigenen, richtigen Weg zu suchen und zu gehen und achtsam mit sich umzugehen.
Und wir sind, jeder für sich, dafür verantwortlich:
„Jeder Tag lässt genau das in einem zurück, was man aus ihm gemacht hat…“ S. 63
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat und bildet einen Tropfen, die sich zu einem Meer, dem Ganzen, zusammenfügen.
Die Augen öffnen, für all die schönen Blumen am Wegesrand, die Wolkenbilder, die Sonnenuntergänge und ganz besonders die beeindruckenden Menschen, die unser Leben teilen und unsere Wege kreuzen und möglicherweise trotz der ersten Unterschiedlichkeit eine große Bereicherung für uns darstellen können.
Vor kurzem erinnerte die FLOW daran. Schafft ihr es immer dran zu denken?
Jetzt müssen wir den Sommer bald verabschieden, doch wie ihr schon wisst, bin ich ganz großer Herbstfan und ich freue mich auf so einige goldene Momente und einen wunderschönen Indian Summer!
Mir hat der Achtsamkeitsroman schöne Momente geschenkt und ich mag ihn gerne weiterempfehlen. Erwartet keine sozialkritische Abhandlung zu den angesprochenen Themen und ihr werdet ein paar schöne, achtsame und verliebte Stunden verbringen.
Wünsche euch einen achtsamen Sonntag!
Liebste Grüße
Eure Heike
Der Beitrag Das Glück umarmen… erschien zuerst auf Wunderle Werkstatt Blog.