Welcome No!vembervibes…
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Mittendrin im November, „No!“ zu Trübsinn und Co und „Go“ zu ernsthafter Denk- und „Hausarbeit“
Es ist kälter geworden, aber noch begleitet uns der goldene Oktober stundenweise in den November. Die Bäume sind noch nicht ganz nackt und die peu à peu zu Boden rieselnden, oder auch stürmisch verwehten, bunten Blätter gönnen uns noch ein paar Farbtupfer in den grauer werdenden Herbsttagen.
Hier sind bisher nur wenige Kandidaten komplett nackt, der Walnussbaum und der geliebte Essigbaum. Der Walnussbaum hat immer so eine gewisse Komik, wenn es um den Jahreszeitenwechsel geht. Im Frühjahr ziert er sich und lässt sich ewig bitten, bis er sein zartes Grün endlich auspackt und im Herbst bedarf es nur eines klitzekleinen Frostes und „rums“ lässt er seine ganze Pracht zu Boden fallen. Seine schönen Blätter zählen in jeder Farbnuance zu meinen absoluten Favoriten. Der Gingkobaum eifert ihm nach, hängt aber ein wenig mehr an seinen wunderschön gelben Blättern, während die Eichen und Buchen sich zögerlicher von ihrem bunten Herbstkleid trennen.
Ich erfreue mich täglich an den schönen Farbnuancen und genieße es jeden sichtbaren Sonnenstrahl und den blauen Himmel mit seinem unglaublichen Wolkenspiel zu erhaschen.
Was das Wetter angeht, bin ich in den letzten Jahren viel genügsamer und bescheidener geworden. Diese erinnerten, ewig langen Sommer aus Kindheitstagen werden nicht mehr zuverlässig ausgeliefert und so mache ich das beste aus dem angelieferten Überraschungspaket und freue mich dann auch doppelt und dreifach über besonders schöne Tage und genieße sie. Koche dann innerlich ein kleines Glas Sonnensommerkonfitüre ein, das an einem besonders grauen Tag, die Stimmung aufhellt.
Es muss auch nicht reiner Sonnenschein mit blauem Himmel sein, ich mag auch die kleinen Himmelsspiele voller Überraschungen, was der Himmel uns an Wolkenkreationen in den letzten Monaten so geboten hat, lässt so manchen Landschaftsmaler vor Ehrfurcht erstarren.
Fast täglich war und ist der Himmel in den Frühjahrstrendfarben Rosenquarz und Serenityblau geschmückt, und als die Kinder noch kleiner waren, hieß es immer: „Schaut mal, das Christkind backt Plätzchen…“ , was das Christkind da an Vorräten gebacken hat, ist kaum zu verknuspern… – so werden wir wohl im Januar aus allen Nähten platzen…
Klar, es ist jetzt kälter, grauer und nasser, wir haben schließlich November, doch ich danke Petrus noch jetzt für das Happy End dieses Sommers, denn der schlechte Anfang einer unglücklichen Liebe(die Wochen nach dem Siebenschläfer) nahm noch eine spannende Wendung, die uns viele genussvolle Draussenmomente schenkte und da man kaum noch damit gerechnet hatte, war die Freude darüber besonders intensiv.
Petrus griff noch so richtig in die Trickkiste, offerierte einen Wahnsinnshimmel und einen verspäteten Sommer, der die Motivation und die Laune nur so in die Höhe schießen ließ und alle Mitmenschen schienen so spontan zugreifen zu wollen, dass die Geselligkeit spontan und ausgiebig zelebriert werden konnte. Der Übergang vom Spätsommer in den Herbst war dann ein wenig fließend, aber schön, fühlte sich nach einer Verlängerung und somit einer Spannungssteigerung an und der große Trennungsschmerz kam gar nicht erst auf…
Was ich damit sagen will? Na, dass ich für den schlechten Beginn des Sommers so entschädigt wurde, dass bei mir keine Melancholie verspürbar ist und ich dem November nicht böse bin, dass er jetzt da ist und seinen Platz einnimmt.
Ich bin bereit, den November mit offenen Armen zu empfangen bzw. stecke ich ja schon mittendrin, ich bin voller Vorfreude auf Cosy home days , noch genieße ich die üppige Farbenpracht und das umwerfende Herbstkleid der Natur, wie auch die Schätze meiner Hunderunden, die jedes Dekoherz höher schlagen lassen.
Ich schöpfe die Draussenzeit noch voll aus, lasse aber auch eine gewisse Vorfreude auf Drinnenzeit zu. Ich bin entschädigt und bereit auch mal den ein oder anderen Regentag kreativ, besinnlich und auch mal nachdenklich zu gestalten.
Im November gewinnt das Gefühl des Nachhausekommens wieder eine ganz besondere Qualität, ich habe dann wieder große Lust umzugestalten, neu zu gestalten, auszuprobieren, zu drehen und zu wenden, zu dekorieren, über Weihnachtsvorlieben zu sinnieren und es meinen Lieblingsmenschen und mir besonders gemütlich und kuschelig zu machen. Müsste ich den November in zwei Worten zusammenfassen, wären das bei mir: Gemütlichkeit und Geborgenheit!
Ich sage ganz klar „No“ zu Schwermut, Tristesse und Novemberdepression und „Go“zu kreativer „Hausarbeit“ und Auszeit!!!
Ich sehe den November als willkommene Gelegenheit ein wenig zu entschleunigen, mich zu besinnen und mich neu zu sortieren, intensiv Zeit mit Herzensmenschen zu verbringen und persönliche Ziele und Vorlieben neu zu erforschen und zu definieren. Achtsam in mich hineinzuhorchen und meinen Lieblingsmenschen gut zuzuhören.
Meine Zutatenliste für einen gelungenen November lautet :
- 1 großer Korb verschiedenster Bastelmaterialien: Papier, Naturschätze von der Hunderunde, Wolle, Stoff, Holz, Gesammeltes, Gefundenes und Gekauftes und eine Riesenauswahl Werkzeug
- Unmengen an Kerzen
- Tee, verfeinert mit frischen Früchten
- dicke Wollsocken und mein Lieblingskuschelpullover
- Wohn-, Koch-, Männer-, Frauen- (alle mich ansprechenden, inspirierenden Zeitschriften, der Markt wächst so rasant schnell und es gibt immer wieder tolle Neuentdeckungen…) – ich bin ein wenig süchtig und liebe es zu stöbern, Papierformate zu vergleichen und Ideen zu sammeln
- deftige Kochrezepte für den nächsten Herbstabend mit Freunden sammeln
- Bücher, die schon länger darauf warten von mir gelesen zu werden
- eine Auswahl an sehenswerten Filmen im Kino
- das besondere, mystische Licht
- mit Freunden Pilze(leider ist die Auswahl dieses Jahr sehr spärlich) sammeln und diese gemeinsam zubereiten
- den Geruch des Waldes tief einzuatmen
- andere und mich zu verwöhnen
- sich eine Auszeit gönnen, einfach mal nachdenklich schwelgen und Gedanken und Ideen sortieren
- die Vorfreude auf Weihnachten nähren
- die kleinen Gesten pflegen, meine Lieblingsmenschen besonders liebevoll behandeln und ihnen zeigen, wie wichtig sie mir sind
- dem Rappeln des Windes zuhören
- Regentropfen, die an mein Fenster klopfen
- Novembernebel(schwaden) – ein wenig Geheimnis und Drama ins Leben einziehen lassen
- Gesellschaftsspiele(zählen eigentlich überhaupt nicht zu meinen Favoriten, aber in dieser Jahreszeit, in einer bunten Runde, mag ich sie!)
- die kurzen (nicht immer grauen)Tagen farbenfroh und glamourös gestalten
- lange, ruhige Waldspaziergänge(den Wald fast für sich allein haben…) und die Seele baumeln lassen und durchatmen
Hoffentlich könnt auch ihr dem November positive Seiten abgewinnen und die Zeit mit euren Lieblingsmenschen genießen!!!
Der Beitrag Welcome No!vembervibes… erschien zuerst auf Wunderle Werkstatt Blog.